"Twenty ist Plenty", gilt unter BSC Experten als eine Richtschnur für die Anzahl von strategischen Zielen, die auf einer Organisationsebene praktikabel sind. Dargestellt werden diese Ziele üblicherweise in einer Strategy Map.

Konzentrieren Sie sich für Ihre BSC also auf die besonders wichtigen Ziele. Schließlich werden den Zielen ja auch noch Maßnahmen zugeordnet, was die BSC noch deutlich komplexer machen wird.

Zielfindung:

Ziele identifizieren wir meist in Zielfindungsworkshops, nachdem Vision und Mission klar definiert sind.
Die Betroffenen werden befragt: "Was wollt Ihr in 3-4 Jahren erreichen und wie wollt Ihr das schaffen?"

  • Finanzperspektive: "Was sind Eure strategischen Finanzziele?
  • Kundenperspektive: Wie soll euch der Kunde am Markt wahrnehmen und warum soll er bei euch kaufen?
  • Prozessperspektive: Was müsst Ihr machen, damit die Kundenziele realisiert werden?
  • Ressourcenperspektive: Was benötigt Ihr, um die gewünschten Prozesse auch in der angestrebten Qualität durchführen zu können? 

Die Beantwortung dieser Fragen führt meist zu deutlich mehr Zielen als wir abarbeiten können.
Deshalb müssen dann diejenigen Ziele ausgewählt werden, die für die BSC wirklich relevant sind.

Muster Strategy Map:

Daraus ergibt sich folgende Wirkungsmatrix:

Man ermittelt hier, ebenfalls durch interne Befragung und/oder Hinzuziehung externer Experten, Wie wirken die einzelnen Ziele aufeinander >Aktivwert, bzw. wie werden die einzelne Ziele durch die anderen Ziele beeinflusst >Passivwert.

Die Aufsummierung der einzelnen Ziel-Zeilen ergeben im untenstehenden Beispiel die Aktivsummen der einzelnen Ziele; je höher diese Aktivsumme, je mehr wirkt dieses Ziel auf anderen Ziele.

Die Aufsummierung der einzelnen Spalten ergibt die jeweilige Passivsumme des entsprechenden Ziels; je höher diese Passivsumme, je mehr wird dieses Ziel von den anderen Zielen beeinflusst.

Damit gewinnt am ein recht zuverlässiges Bild über die Wichtigkeit der einzelnen Ziele.

Ziele mit hohen Aktivsummen finden sich als Leading Objectives meist weiter unten in der Strategy Map. Ziele mit hohen Passivsummen sind Residualziele, die als Lagging Objectives meist oben in der Strategy Map zu finden sind. 

Ziele, die weder eine hohe Aktivsumme noch eine hohe Passivsumme aufweisen, sind eher unwichtig und könnten entfallen.

Die noch angeführten Quotienten bzw. Produkte dienen der vertieften Wirkungsanalyse.

Stellt man die Ergebnisse in einer Punktgraphik dar, erhält man eine Auswahlmatrix mit vier Quadranten: Besonders aktive Ziele, besonders passive Ziele, Ziele mit sowohl hohen Aktiv-, als auch Passivwerten und unwichtige Ziele, weder mit hohen Aktiv-, noch mit hohen Passivwerten.

Die rote Kurve begrenzt dann den BSC-Relevanzbereich. Links dieser Kurve befinden sich dann diejenigen ziele, die nicht in die BSC aufgenommen werden. Rechts von dieser Kurve befinden sich die BSC relevanten Ziele, die aufgenommen werden.